Überall in Südtirol sind Spitznamen sehr
beliebt. So auch am Ritten, für dessen Bewohner allerhand
kuriose Namen gelten: traditionell nennt man hier die Bauern nicht beim
Familiennamen, sondern immer beim Hofnamen: also Bihler, Pfoos,
Stieger, statt Plattner, Gamper und Oberrauch.
Auch bei den Jugendlichen geht diese Tradition
weiter, wobei sich zu den alten Namen inzwischen auch englisierte
Vornamen beifügen, was ein Zeichen dafür ist,
dass auch in der Tradition die Zeit nicht stehen geblieben
ist.
Besonders interessant sind auch
die Dialektnamen, die für die Bewohner der verschiedenen
Orte galten bzw. heute noch gelten:
Da ist von den Schweizern für die
Oberbozner zu hören, die Roggenen für die
Oberinner, die Krumpen für die Wangener, und die
Katzinger für die Unterinner.
Die Rittner im allgemeinen haben
den Übernamen die Rittner Tschergger, was sie
wahrscheinlich ihrer schwerfälligen Gangart zu verdanken
haben, dafür nennen Sie die Bewohner von Bozen die
Boazner Protzn, oder Boazner Kloatzn und
wenn sie von den Lageinschädl sprechen,
sind die Grieser (Stadtteil von Bozen) gemeint.
Die Lumpen oder Strützel,
so nennt man unser Nachbarn aus dem Sarntal und die Bloachen
aus Jenesien.
Weiters ist die Rede von den Barbianer Merker
(sie sollen im 500jährigen Almstreit mit dem Ritten falsche
Marksteine gelegt haben), und den Villanderer Birnbeisser,
wegen der vielen Birnenbäume, die in Villanders gedeihen.
Die Rittner blicken zu den Steinegger Kloatznstingl
und den Völser Kliaber auf die andere
Talseite. Die Schuffener kommen aus Welschnofen,
die Wegfetzer aus Karneid, die Hund
aus Tiers, die Hessen aus Deutschnofen und
die Kohlensackler aus Gummer.
Leider sind in den letzten Jahren viele Dialektnamen
in Vergessenheit geraten. Für weitere Informationen zu
diesem Thema laden wir zur Diskussion im Blog ein:
» Moansch.net
- Südtiroler Human Toponomastik
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